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author kraymer
date Sun, 22 Oct 2006 12:21:29 +0000
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<!-- in sync with r20043 -->
<chapter id="mencoder">
<title>Allgemeiner Gebrauch von <application>MEncoder</application></title>

<para>
Eine komplette Liste der <application>MEncoder</application>-Optionen
und Beispiele findest du in der Manpage. Eine Reihe praktischer Beispiele
und detaillierter Anleitungen zur Anwendung verschiedener Encodier-Parameter
findet du in den
<ulink url="../../tech/encoding-tips.txt">Encodier-Tipps (im Moment nur auf englisch)</ulink>,
die aus verschiedenen Mailing-Listen-Threads von MPlayer-Nutzern
zusammengestellt wurden.
Durchsuche die
<ulink url="http://lists.mplayerhq.hu/pipermail/mplayer-users/">Archive</ulink>
nach einer Fülle von Diskussionen über alle Aspekte und Probleme mit
der Encodierung mittels <application>MEncoder</application>.
</para>

<sect1 id="menc-feat-selecting-codec">
<title>Auswahl der Codecs und Containerformate</title>

<para>
  Audio- und Videocodecs für die Encodierung werden mit den Optionen
  <option>-oac</option> und <option>-ovc</option> respektive gewählt.
  Gib zum Beispiel folgendes ein:
  <screen>mencoder -ovc help</screen>
  um alle von der <application>MEncoder</application>-Version auf deinem Rechner
  unterstützten Video-Codecs aufzulisten.
  Die folgenden Wahlmöglichkeiten stehen zur Verfügung:
</para>
<para>
Audiocodecs:

<informaltable frame="all">
<tgroup cols="2">
<thead>
<row><entry>Audiocodecname</entry><entry>Beschreibung</entry></row>
</thead>
<tbody>
  <row>
    <entry>mp3lame</entry>
    <entry>Encodiere nach VBR-, ABR- oder CBR-MP3 mittels LAME</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>lavc</entry>
    <entry>Verwende einen der Audiocodecs von
    <link linkend="menc-feat-enc-libavcodec-audio-codecs"><systemitem class="library">libavcodec</systemitem></link>
    </entry>
  </row>
  <row>
    <entry>faac</entry>
    <entry>FAAC AAC Audio-Encoder</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>toolame</entry>
    <entry>MPEG Audio Layer 2 Encoder</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>twolame</entry>
    <entry>MPEG Audio Layer 2 Encoder basierend auf tooLAME</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>pcm</entry>
    <entry>Unkomprimiertes PCM-Audio</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>copy</entry>
    <entry>Nicht neu codieren, kopiere einfach nur komprimierte Frames</entry>
  </row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
</para>

<para>
Video-Codecs:
<informaltable frame="all">
<tgroup cols="2">
<thead>
<row><entry>Videocodecname</entry><entry>Beschreibung</entry></row>
</thead>
<tbody>
  <row>
    <entry>lavc</entry>
    <entry>Verwende einen der Video-Codecs von
    <link linkend="menc-feat-enc-libavcodec-video-codecs"><systemitem class="library">libavcodec</systemitem></link>
    </entry>
  </row>
  <row>
    <entry>xvid</entry>
    <entry>XviD, MPEG-4 Advanced Simple Profile (ASP) Codec</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>x264</entry>
    <entry>x264, MPEG-4 Advanced Video Coding (AVC), AKA H.264 Codec</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>nuv</entry>
    <entry>NuppelVideo, von Echtzeit-Anwendungen verwendet</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>raw</entry>
    <entry>Unkomprimierte Video-Frames</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>copy</entry>
    <entry>Nicht neu codieren, kopiere einfach nur komprimierte Frames</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>frameno</entry>
    <entry>Verwendet für 3-pass-Encodierung (nicht empfohlen)</entry>
  </row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
</para>
<para>
  Ausgabe-Containerformate werden mittels der Option <option>-of</option> gewählt.
  Gib folgendes ein
  <screen>mencoder -of help</screen>
  um alle von der <application>MEncoder</application>-Version auf deinem Rechner
  unterstützten Videocodecs aufzulisten.
  Die folgenden Wahlmöglichkeiten stehen zur Verfügung:
</para>
<para>
Containerformate:
<informaltable frame="all">
<tgroup cols="2">
<thead>
<row><entry>Name des Containerformats</entry><entry>Beschreibung</entry></row>
</thead>
<tbody>
  <row>
    <entry>lavf</entry>
    <entry>Einer der von
    <systemitem class="library">libavformat</systemitem>
    unterstützten Container</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>avi</entry>
    <entry>Audio-Video Interleaved</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>mpeg</entry>
    <entry>MPEG-1 und MPEG-2 PS</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>rawvideo</entry>
    <entry>raw-Video-Stream (kein Muxen - nur ein Video-Stream)</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>rawaudio</entry>
    <entry>raw-Audio-Stream (kein Muxen - nur ein Audio-Stream)</entry>
  </row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
  Der AVI-Container ist das ursprüngliche Containerformat für
  <application>MEncoder</application>, was bedeutet, dass es der am besten
  gehandhabte ist und derjenige, für welchen <application>MEncoder</application>
  entworfen wurde.
  Wie oben angemerkt können weitere Containerformate verwendet werden, jedoch
  kann es bei deren Gebrauch zu Problemen kommen.
</para>

<para>
<systemitem class="library">libavformat</systemitem>-Container:
</para>
<para>
  Wenn du für das Muxen der Ausgabedatei
  <systemitem class="library">libavformat</systemitem> verwendest
  (mittels <option>-of lavf</option>),
  wird das passende Containerformat entsprechend der Erweiterung der Ausgabedatei
  ermittelt.
  Du kannst ein bestimmtes Containerformat mit Hilfe der Option
  <option>format</option> von <systemitem class="library">libavformat</systemitem>
  erzwingen.

<informaltable frame="all">
<tgroup cols="2">
<thead>
<row><entry><systemitem class="library">libavformat</systemitem> Containername</entry><entry>Beschreibung</entry></row>
</thead>
<tbody>
  <row>
    <entry>mpg</entry>
    <entry>MPEG-1 und MPEG-2 PS</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>asf</entry>
    <entry>Advanced Streaming Format</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>avi</entry>
    <entry>Audio-Video Interleaved</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>wav</entry>
    <entry>Waveform Audio</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>swf</entry>
    <entry>Macromedia Flash</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>flv</entry>
    <entry>Macromedia Flash Video</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>rm</entry>
    <entry>RealMedia</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>au</entry>
    <entry>SUN AU</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>nut</entry>
    <entry>NUT offener Container (experimentell und noch nicht Spec-konform)</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>mov</entry>
    <entry>QuickTime</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>mp4</entry>
    <entry>MPEG-4 Format</entry>
  </row>
  <row>
    <entry>dv</entry>
    <entry>Sony Digital Video Container</entry>
  </row>
</tbody>
</tgroup>
</informaltable>
  Wie du siehst, erlaubt <systemitem class="library">libavformat</systemitem>
  <application>MEncoder</application>, in eine beachtliche Vielfalt an Containern
  zu muxen.
  Leider solltest du wirklich Paranoia angesichts der resultierenden Datei schieben,
  da <application>MEncoder</application> nicht von Anfang an für die Unterstützung
  anderer Containerformate als AVI entworfen wurde.

  Überprüfe bitte sicherheitshalber, ob die Audio-/Video-Synchronisierung in Ordnung ist
  und ob die Datei von anderen Playern als <application>MPlayer</application>
  wiedergegeben werden kann.
</para>

<informalexample>
<para>Beispiel:</para>
<para>
  Erzeugen eines Macromedia Flash Videos, das in einem Web-Browser mit dem
  Macromedia Flash Plugin abgespielt werden kann:
<screen>
mencoder <replaceable>input.avi</replaceable> -o <replaceable>output.flv</replaceable> -of lavf -oac mp3lame -lameopts abr:br=56 -ovc lavc \
-lavcopts vcodec=flv:vbitrate=500:mbd=2:mv0:trell:v4mv:cbp:last_pred=3 \
-srate 22050
</screen>
</para>
</informalexample>

</sect1>


<sect1 id="menc-feat-selecting-input">
<title>Auswahl von Eingabedatei oder -gerät</title>

<para>
  <application>MEncoder</application> kann aus Dateien oder direkt von
  einer DVD- oder VCD-Disk encodieren.
  Schließe einfach den Dateinamen in der Befehlszeile mit ein, um
  von einer Datei zu ecodieren, oder
  <option>dvd://</option><replaceable>Titelnummer</replaceable>
  bzw. <option>vcd://</option><replaceable>Tracknummer</replaceable> zum
  Ecodieren von einem DVD-Titel oder VCD-Track.
  Wenn du bereits einmal eine DVD auf deine Festplatte kopiert hast
  (du kannst ein Tool wie etwa <application>dvdbackup</application>
  verwenden, auf den meisten Systemen verfügbar)
  und von der Kopie encodieren willst, solltest du nach wie vor die Syntax
  <option>dvd://</option> benutzen, zusammen mit <option>-dvd-device</option>
  gefolgt vom Pfad zur kopierten DVD-Root.

  Die Optionen <option>-dvd-device</option> und <option>-cdrom-device</option>
  können auch dazu genutzt werden, die Pfade zu den Geräte-Nodes zu überschreiben,
  um direkt von der Disk zu lesen, falls die Standardoptionen
  <filename>/dev/dvd</filename> und <filename>/dev/cdrom</filename> auf
  deinem System nicht funktionieren.
</para>
<para>
  Wenn du von einer DVD encodierst, ist es oft wünschenswert, ein zu
  encodierendes Kapitel oder einen Bereich von Kapiteln auszuwählen.
  Du kannst zu diesem Zweck die Option <option>-chapter</option> nutzen.
  Zum Beispiel wird <option>-chapter</option> <replaceable>1-4</replaceable>
  nur die Kapitel 1 bis 4 der DVD encodieren.
  Dies ist besonders nützlich, wenn du eine für zwei CDs bestimmte
  Encodierung mit 1400 MB durchführen willst, da du sicherstellen kannst,
  dass die Unterbrechung exakt an den Kapitelgrenzen stattfindet, anstatt mitten
  in einer Szene.
</para>
<para>
  Besitzt du eine unterstützte TV-Capture-Karte, kannst du auch von einem
  TV-In-Gerät encodieren.
  Verwende <option>tv://</option><replaceable>Kanalnummer</replaceable> als
  Dateinamen und <option>-tv</option> zur Konfiguration der zahlreichen
  Aufnahmeeinstellungen.
  Der DVB-Input funktioniert ähnlich.
</para>
</sect1>

<sect1 id="menc-feat-handheld-psp">
<title>Encodieren ins Sony PSP Video Format</title>

<para>
  <application>MEncoder</application> unterstützt das Encodieren in das
  Sony PSP Video Format, allerdings gibt es, abhängig von der Version der PSP
  Software, unterschiedliche Beschränkungen.
  Wer sicher gehen möchte, sollte folgende Beschränkungen beachten:
<itemizedlist>
<listitem><para>
  <emphasis role="bold">Bitrate</emphasis>: sollte 1500kbps
  nicht überschreiten, frühere Versionen unterstützten allerdings fast jede
  beliebige Bitrate, so lange der Header sagte, sie sei nicht zu hoch.
</para></listitem>
<listitem><para>
  <emphasis role="bold">Dimensionen</emphasis>: die Breite und Höhe des
  PSP videos sollte ein Vielfaches von 16 sein, und das Produkt Breite
  * Höhe muss &lt;= 64000 sein.
  Unter gewissen Umständen kann es der PSP möglich sein, höhere
  Auflösungen abzuspielen.
</para></listitem>
<listitem><para>
<emphasis role="bold">Audio</emphasis>: die Samplerate sollte für
MPEG-4 Videos 24kHz, und für H.264 48kHz betragen.
</para></listitem>
</itemizedlist>
</para>

<example id="encode_for_psp">
<title>Encodierung für PSP</title>
<para>
<screen>
mencoder -oac lavc -ovc lavc -of lavf -lavcopts
aglobal=1:vglobal=1:vcodec=mpeg4:acodec=aac \
-af lavcresample=24000 -vf harddup -lavfopts
format=psp:i_certify_that_my_video_stream_does_not_use_b_frames \
-ofps 30000/1001 input.video -o output.psp
</screen>
Der Titel des Videos kann folgendermaßen angepasst werden:
<option>-info name=<replaceable>MovieTitle</replaceable></option>.
</para>
</example>
</sect1>


<sect1 id="menc-feat-mpeg4">
<title>Encodieren von 2-pass-MPEG4 (&quot;DivX&quot;)</title>

<para>
Der Name kommt daher, dass diese Methode die Datei <emphasis>zweimal</emphasis>
encodiert.
Die erste Encodierung (synchronisierter Durchgang) erzeugt einige temporäre
Dateien (<filename>*.log</filename>) mit einer Größe von ein paar Megabyte,
lösche diese noch nicht (du kannst dabei die AVI löschen oder vielmehr einfach
kein Video erstellen, indem du sie nach <filename>/dev/null</filename>
umadressierst).
Im zweiten Durchgang wird die 2-pass-Ausgabedatei erzeugt, indem die
Bitraten-Daten der temporären Dateien genutzt werden. Die sich daraus
ergebende Datei wird eine viel bessere Bildqualität besitzen. Wenn du das
erste Mal davon gehört hast, solltest du einige im Netz verfügbare Handbücher
zu Rate ziehen.
</para>

<example id="copy_audio_track">
<title>Kopieren eines Audio-Tracks</title>
<para>
2-pass-Encodierung des zweiten Tracks einer DVD zu einer MPEG4 (&quot;DivX&quot;)
AVI-Datei während des gleichzeitigen Kopierens des Audio-Tracks.
<screen>
mencoder dvd://2 -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vpass=1 -oac copy -o /dev/null
mencoder dvd://2 -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:mbd=2:trell:vpass=2 -oac copy -o <replaceable>output.avi</replaceable>
</screen>
</para>
</example>

<example id="encode_audio_track">
<title>Encodieren eines Audio-Tracks</title>
<para>
2-pass-Encodierung einer DVD nach einer MPEG4 (&quot;DivX&quot;) AVI-Datei
während des gleichzeitigen Encodierens des Audio-Tracks nach MP3.
Sei bei der Anwendung dieser Methode vorsichtig, da sie in einigen Fällen
zur Audio-/Video-Desynchronisierung führen kann.
<screen>
mencoder dvd://2 -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vpass=1 -oac mp3lame -lameopts vbr=3 -o /dev/null
mencoder dvd://2 -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:mbd=2:trell:vpass=2 -oac mp3lame -lameopts vbr=3 -o <replaceable>output.avi</replaceable>
</screen>
</para>
</example>
</sect1>

<sect1 id="menc-feat-mpeg">
<title>Encodieren ins MPEG-Format</title>
<para>
<application>MEncoder</application> kann Ausgabedateien im Format
MPEG (MPEG-PS) erzeugen.
Gewöhnlich, wenn du MPEG1- oder MPEG2-Videos benutzt, tust du dies, weil
du in ein erzwungenes Format wie SVCD, VCD oder DVD encodierst.
Die spezifischen Anforderungen an diese Formate werden im Abschnitt
<link linkend="menc-feat-vcd-dvd">Verwenden von MEncoder zum Erzeugen
VCD/SVCD/DVD-konformer Dateien</link>
beschrieben.
</para>

<para>
Verwende die Option <option>-of mpeg</option>, um das Format der
Ausgabedatei von <application>MEncoder</application> zu ändern.
</para>

<informalexample>
<para>
Beispiel:
<screen>
mencoder <replaceable>input.avi</replaceable> -of mpeg -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg1video -oac copy <replaceable>other_options</replaceable> -o <replaceable>output.mpg</replaceable>
</screen>
Erzeugen einer für das Abspielen auf Systemen mit minimalem Multimedia-Support
geeigneten MPEG1-Datei, wie etwa auf Standard-Windows-Installationen:
<screen>
mencoder <replaceable>input.avi</replaceable> -of mpeg -mpegopts format=mpeg1:tsaf:muxrate=2000 -o <replaceable>output.mpg</replaceable> -oac lavc -ovc lavc \
-lavcopts acodec=mp2:abitrate=224:vcodec=mpeg1video:vbitrate=1152:keyint=15:mbd=2:aspect=4/3
</screen>
</para>
</informalexample>

<note><title>Hinweis:</title>
<para>
  Wenn dich die Video-Qualität des zweiten Durchgangs aus irgendeinem
  Grund nicht zufrieden gestellt hat, kannst du deine Encodierung
  mit einer anderen Zielbitrate erneut durchlaufen lassen, vorausgesetzt,
  du hast die Statistikdateien des vorherigen Durchgangs gesichert.
  Dies ist möglich, weil das Primärziel der Statistikdateien die Aufzeichnung
  der Komplexität jedes Frames ist, was nicht allzusehr von der Bitrate
  abhängt. Du solltest daher beachten, dass du die besten Ergebnisse bekommst,
  wenn alle Durchgänge mit nicht zu sehr voneinander abweichenden
  Ziel-Bitraten durchlaufen werden.
</para>
</note>

</sect1>

<sect1 id="menc-feat-rescale">
<title>Reskalierung von Filmen</title>

<para>
Oft taucht die Notwendigkeit auf, die Größe der Bilder eines Films zu
ändern. Das kann viele Gründe haben: das Anwachsen der Dateigröße,
Netzwerkbandbreite etc. Die meisten Leute reskalieren gerade beim
Konvertieren von DVDs oder SVCDs nach DivX AVI. Wenn du reskalieren willst,
lies den Abschnitt <link linkend="aspect">Beibehalten des Seitenverhältnisses</link>.
</para>

<para>
Der Skalierungsprozess wird vom <literal>scale</literal>-Video-Filter verarbeitet:
<option>-vf scale=<replaceable>Breite</replaceable>:<replaceable>Hoehe</replaceable></option>.
Seine Qualität kann mit der Option <option>-sws</option> gesetzt werden.
Ist sie nicht angegeben, wird <application>MEncoder</application> 2: bikubisch
verwenden.
</para>

<para>
Anwendung:
<screen>
mencoder <replaceable>input.mpg</replaceable> -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:mbd=2:trell -vf scale=640:480 -o <replaceable>output.avi</replaceable>
</screen>
</para>
</sect1>


<sect1 id="menc-feat-streamcopy">
<title>Kopieren von Streams</title>

<para>
<application>MEncoder</application> kann Input-Streams auf zwei Arten verarbeiten:
<emphasis role="bold">Encodiere</emphasis> oder <emphasis role="bold">kopiere</emphasis>
sie. Dieser Abschnitt behandelt das <emphasis role="bold">Kopieren</emphasis>.
</para>

<itemizedlist>
<listitem><para>
  <emphasis role="bold">Videostream</emphasis> (Option <option>-ovc copy</option>):
  Damit kann man nette Sachen machen :) Wie etwa FLI oder VIVO oder
  MPEG1-Video in eine AVI-Datei legen (nicht konvertieren!)! Sicherlich kann
  nur <application>MPlayer</application> solche Dateien abspielen :)
  Und es hat tatsächlich keine wirkliche Daseinsberechtigung.
  Rational: Das Kopieren eines Video-Stream kann zum Beispiel dann
  nützlich sein, wenn nur der Audio-Stream encodiert werden muß (wie
  unkomprimiertes PCM nach MP3).
  </para></listitem>
<listitem><para>
  <emphasis role="bold">Audiostream</emphasis> (Option <option>-oac copy</option>):
  unkompliziert. Es ist möglich, eine externe Audio-Datei (MP3,
  WAV) herzunehmen und sie in einen Ausgabestream zu muxen. Nimm dazu die
  Option <option>-audiofile <replaceable>Dateinamename</replaceable></option>.
  </para></listitem>
</itemizedlist>

<para>
  Das Anwenden von <option>-oac copy</option>, um von einem
  Containerformat zum anderen zu kopieren, kann
  <option>-fafmttag</option> erfordern, um das Audio-Format-Tag der Originaldatei
  beizubehalten.
  Wenn du zum Beispiel eine NSV-Datei mit AAC-Audio in einen AVI-Container
  konvertierst, wird der Audio-Format-Tag fehlerhaft sein und muss geändert
  werden. <filename>codecs.conf</filename> enthält eine Liste von
  Audio-Format-Tags.
</para>

<para>
Beispiel:
<screen>
mencoder <replaceable>input.nsv</replaceable> -oac copy -fafmttag 0x706D -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:mbd=2:trell -o <replaceable>output.avi</replaceable>
</screen>
</para>

</sect1>


<sect1 id="menc-feat-enc-images">
<title>Encodieren von mehreren Input-Bilddateien (JPEG, PNG, TGA, SGI)</title>

<para>
  <application>MEncoder</application> ist in der Lage, Filme aus einer oder
  mehreren JPEG-, PNG- oder TGA-Dateien zu erzeugen. Mit einem einfachen
  framecopy kann es Dateien wie MJPEG (Motion JPEG), MPNG (Motion PNG)
  oder MTGA (Motion TGA) generieren.
</para>

<orderedlist>
<title>Erläuterung des Prozesses:</title>
<listitem><para>
  <application>MEncoder</application> <emphasis>decodiert</emphasis> das/die
  Input-Bild(er) mittels <systemitem class="library">libjpeg</systemitem>
  (beim Decodieren von PNGs nimmt er <systemitem class="library">libpng</systemitem>).
  </para></listitem>
<listitem><para>
  <application>MEncoder</application> führt dann das decodierte Bild dem
  gewählten Video-Kompressor zu (DivX4, XviD, FFmpeg msmpeg4, etc).
  </para></listitem>
</orderedlist>

<formalpara>
<title>Beispiele</title>
<para>
Die Erklärung der Option <option>-mf</option> steht in der Manpage.

<informalexample>
<para>
  Erzeugen einer MPEG4-Datei aus allen im aktuellen Verzeichnis liegenden
  JPEG-Dateien:
<screen>
mencoder mf://*.jpg -mf w=800:h=600:fps=25:type=jpg -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:mbd=2:trell -oac copy -o <replaceable>output.avi</replaceable>
</screen>
</para>
</informalexample>

<informalexample>
<para>
  Erzeugen einer MPEG4-Datei aus einigen im aktuellen Verzeichnis liegenden
  JPEG-Dateien:
<screen>
mencoder mf://<replaceable>frame001.jpg,frame002.jpg</replaceable> -mf w=800:h=600:fps=25:type=jpg -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:mbd=2:trell -oac copy -o <replaceable>output.avi</replaceable>
</screen>
</para>
</informalexample>

<informalexample>
<para>
  Erzeugen einer MPEG4-Datei aus einer eindeutigen Liste von JPEG-Dateien (list.txt im
  aktuellem Verzeichnis enthält die Liste von Dateien, die als Quelle genutzt werden
  sollen, eine pro Zeile):
<screen>
mencoder mf://<replaceable>@list.txt</replaceable> -mf w=800:h=600:fps=25:type=jpg \
-ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:mbd=2:trell -oac copy -o <replaceable>output.avi</replaceable>
</screen>
</para>
</informalexample>

<informalexample>
<para>
  Erzeugen einer Motion JPEG (MJPEG) Datei aus allen im aktuellen Verzeichnis liegenden
  JPEG-Dateien:
<screen>
mencoder mf://*.jpg -mf w=800:h=600:fps=25:type=jpg -ovc copy -oac copy -o <replaceable>output.avi</replaceable>
</screen>
</para>
</informalexample>

<informalexample>
<para>
  Erzeugen einer unkomprimierten Datei aus allen PNG-Dateien im aktuellen Verzeichnis:
<screen>
mencoder mf://*.png -mf w=800:h=600:fps=25:type=png -ovc raw -oac copy -o <replaceable>output.avi</replaceable>
</screen>
</para>
</informalexample>

<note><para>
  Die Breite muß ein Vielfaches von 4 sein, dies ist eine Einschränkung des
  RAW RGB AVI Formats.
</para></note>

<informalexample>
<para>
  Erzeugen einer Motion PNG (MPNG) Datei aus allen PNG-Dateien im aktuellen Verzeichnis:
<screen>
mencoder mf://*.png -mf w=800:h=600:fps=25:type=png -ovc copy -oac copy -o <replaceable>output.avi</replaceable> <!--
--></screen>
</para>
</informalexample>

<informalexample>
<para>
  Erzeugen einer Motion TGA (MTGA) Datei aus allen TGA-Dateien im aktuellen Verzeichnis:
<screen>
mencoder mf://*.tga -mf w=800:h=600:fps=25:type=tga -ovc copy -oac copy -o <replaceable>output.avi</replaceable><!--
--></screen>
</para>
</informalexample>

</para>
</formalpara>
</sect1>


<sect1 id="menc-feat-extractsub">
<title>Extrahieren von DVD-Untertiteln in eine VOBsub-Datei</title>

<para>
  <application>MEncoder</application> kann Untertitel aus einer DVD
  in VOBsub-formatierte Dateien extrahieren. Diese bestehen aus einem
  Paar von Dateien mit den Endungen <filename>.idx</filename> und
  <filename>.sub</filename> und sind für gewöhnlich in ein einzelnes
  <filename>.rar</filename>-Archiv gepackt.
  <application>MPlayer</application> kann diese mit den Optionen
  <option>-vobsub</option> und <option>-vobsubid</option> abspielen.
</para>

<para>
  Du legst den Basisnamen der Ausgabedateien (z.B ohne die Erweiterung
  <filename>.idx</filename> oder <filename>.sub</filename>)
  mittels <option>-vobsubout</option> fest und den Index für diesen
  Untertitel der resultierenden Dateien mit <option>-vobsuboutindex</option>.
</para>

<para>
  Stammt der Input nicht von einer DVD, solltest du <option>-ifo</option>
  verwenden, um die zur Konstruktion der resultierenden
  <filename>.idx</filename>-Datei benötigten <filename>.ifo</filename>-Datei
  anzugeben.
</para>

<para>
  Stammt der Input nicht von einer DVD und besitzt du die
  <filename>.ifo</filename>-Datei nicht, musst du die Option
  <option>-vobsubid</option> anwenden, um ihn wissen zu lassen, welche
  Sprach-ID in die <filename>.idx</filename>-Datei eingefügt werden soll.
</para>

<para>
  Jeder Start wird den laufenden Untertitel anhängen, falls die
  <filename>.idx</filename>- und <filename>.sub</filename>-Dateien bereits
  existieren. Also solltest du beide vor dem Start entfernen.
</para>

<example id="copying_two_subtitles_from_a_dvd_while_doing_two_pass_encoding">
<title>Kopieren zweier Untertitel aus einer DVD während einer 2-pass-Encodierung</title>
<screen>
rm subtitles.idx subtitles.sub
mencoder dvd://1 -oac copy -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vpass=1 -vobsubout subtitles -vobsuboutindex 0 -sid 2
mencoder dvd://1 -oac copy -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:mbd=2:trell:vpass=2 -vobsubout subtitles -vobsuboutindex 1 -sid 5<!--
--></screen>
</example>

<example id="copying_a_french_subtitle_from_an_mpeg_file">
<title>Kopieren eines französichen Untertitels aus einer MPEG-Datei</title>
<screen>
rm subtitles.idx subtitles.sub
mencoder <replaceable>movie.mpg</replaceable> -ifo <replaceable>movie.ifo</replaceable> -vobsubout subtitles -vobsuboutindex 0 -vobsuboutid fr -sid 1 -nosound -ovc copy
</screen>
</example>

</sect1>

<sect1 id="aspect">
<title>Beibehalten des Seitenverhältnisses</title>
<para>
  Dateien von DVDs und SVCDs (z.B. MPEG1/2) enthalten einen Wert für das
  Seitenverhältnis, welcher beschreibt, wie der Player den Videostream
  skalieren soll, damit Menschen keine Eierköpfe kriegen
  (Beispiel: 480x480 + 4:3 = 640x480). Beim Encodieren zu AVI-(DivX)-Dateien
  musst du dir bewusst sein, dass AVI-Header diesen Wert nicht abspeichern.
  Das Reskalieren des Films ist ätzend und zeitaufwändig, da muss es doch
  einen besseren Weg geben!
</para>

<para>Es gibt ihn.</para>

<para>
  MPEG4 besitzt ein einzigartiges Feature: Der Video-Stream kann sein
  benötigtes Seitenverhältnis enthalten. Ja, genau wie MPEG1/2 (DVD, SVCD)
  und H.263 Dateien. Bedauerlicherweise gibt es abgesehen von
  <application>MPlayer</application> wenige Video-Player, die dieses
  MPEG4-Attribut unterstützen.
</para>

<para>
  Dieses Feature kann nur mit dem <systemitem>mpeg4</systemitem>-Codec von
  <link linkend="ffmpeg"><systemitem class="library">libavcodec</systemitem></link>
  verwendet werden. Vergiss nicht: Obwohl <application>MPlayer</application>
  die erzeugte Datei korrekt abspielen wird, könnten andere Player das verkehrte
  Seitenverhältnis benutzen.
</para>

<para>
  Du solltest auf jeden Fall die schwarzen Bänder oberhalb und unterhalb des
  Filmbildes abschneiden.
  In der Manpage steht mehr zur Verwendung der Filter <systemitem>cropdetect</systemitem>
  und <systemitem>crop</systemitem>.
</para>

<para>
Anwendung:
<screen>mencoder <replaceable>sample-svcd.mpg</replaceable> -ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:mbd=2:trell:autoaspect -vf crop=714:548:0:14 -oac copy -o <replaceable>output.avi</replaceable></screen>
</para>
</sect1>

</chapter>