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author kraymer
date Thu, 23 Nov 2006 22:51:42 +0000
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<!-- in sync with r17322 -->
<chapter id="tv">
  <title>TV</title>

  <sect1 id="tv-input" xreflabel="TV input">
    <title>TV-Input</title>

    <para>
      Dieser Abschnitt behandelt das <emphasis role="bold">Anschauen/Grabben von einem V4L-kompatiblen TV-Empfänger</emphasis>.
      Siehe Manpage für eine Beschreibung der TV-Optionen und Tastensteuerungen.
    </para>


    <sect2 id="tv-compilation">
      <title>Compilierung</title>

      <procedure>
        <step>
          <para>
            Zuerst musst du neu compilieren. <filename>./configure</filename> wird die Kernelheader
            vom v4l-Kram und die Existenz der <filename>/dev/video*</filename>-Einträge
            automatisch erkennen und TV-Unterstützung wird eingebaut werden
            (siehe Ausgaben von <filename>./configure</filename>).
          </para>
        </step>
        <step>
          <para>
            Stelle sicher, dass dein Empfänger mit anderer TV-Software wie zum Beispiel
            <application>XawTV</application> unter Linux läuft.
          </para>
        </step>
      </procedure>
    </sect2>

    <sect2 id="tv-tips">
      <title>Tipps zum Gebrauch</title>
      <para>
        Die vollständige Liste der Optionen ist in der Manpage verfügbar.
        Hier sind nur ein paar Tipps:
      </para>
      <itemizedlist>
        <listitem>
          <para>
            Benutze die Option <option>channels</option>. Ein Beispiel:
            <screen>-tv channels=26-MTV1,23-TV2</screen>
            Erklärung: Durch Verwendung dieser Option sind nur die Kanäle 26 und 23 in Gebrauch,
            und es wird beim Kanalwechsel einen netten OSD-Text geben, der den Namen des Kanals
            anzeigt. Leerzeichen im Kanalnamen müssen durch das Zeichen	&quot;_&quot; ersetzt werden.
          </para>
        </listitem>

        <listitem>
          <para>
            Wähle vernünftige Bildabmessungen. Die Abmessungen des resultierenden Bildes sollten durch
            16 teilbar sein.
          </para>
        </listitem>

        <listitem>
          <para>
            Wenn du das Video bei einer vertikalen Auflösung höher als halb der vollen
            Auflösung einfängst (z.B. 288 für PAL oder 240 für NTSC), dann werden die
            'Frames', die du erhältst, wirklich jeweils ausgelassene Paare von Feldern sein.
            Je nach dem, was du mit dem Video anfängst, kannst du es in dieser Form belassen,
            (zerstörend) deinterlacen oder die Paare zu einzelnen Feldern machen.
          </para>
          <para>
            Ansonsten wirst du einen Film erhalten, der während schnellbewegten Szenen gestört ist,
            und die Bitratenkontrolle wird vermutlich nicht in der Lage sein, die angegebene Bitrate
            einzuhalten, da die Interlacing-Artefakte hohe Details produzieren und daher eine Menge
            Bandbreite kosten. Du kannst Deinterlacing mit <option>-vf pp=DEINT_TYPE</option>
            aktivieren. Normalerweise leistet <option>pp=lb</option> gute Arbeit, aber das ist
            Geschmackssache. Schaue nach anderen Deinterlacing-Algorithmen im Handbuch und versuche
            es mit denen.
          </para>
        </listitem>

        <listitem>
          <para>
            Schneide tote Bereiche ab. Wenn du Video aufnimmst, sind die Bereiche an den Rändern
            normalerweise schwarz oder enthalten Rauschen. Diese wiederum verbrauchen unnötige
            Bandbreite. Genauer gesagt sind es nicht die schwarzen Bereiche selbst, sondern
            die scharfen Übergänge zwischen dem schwarzen und dem helleren Videobild, die das tun.
            Aber das ist für den Moment nicht so wichtig. Bevor du mit der Aufnahme beginnst,
            passe alle Argumente der Option <option>crop</option> so an, dass der ganze Müll
            an den Rändern abgeschnitten wird. Nochmal, vergiss nicht, die resultierenden
            Abmessungen vernünftig zu halten.
          </para>
        </listitem>

        <listitem>
          <para>
            Achte auf CPU-Load. Es sollte die 90%-Grenze die meiste Zeit über nicht überschreiten.
            Wenn du einen großen Aufnahmepuffer hast, kann <application>MEncoder</application>
            eine Überlastung für ein paar Sekunden überstehen, aber nicht mehr.
            Es ist besser, 3D-OpenGL-Bildschirmschoner und ähnlichen Kram abzustellen.
          </para>
        </listitem>

        <listitem>
          <para>
            Spiele nicht mit der Systemuhr herum. <application>MEncoder</application> benutzt
            sie für A/V-Synchronisation. Wenn du die Systemuhr anpasst (vor allem rückwärtig),
            verwirrt dies <application>MEncoder</application>, und du wirst Frames verlieren.
            Das ist ein wichtiger Sachverhalt, wenn du mit einem Netzwerk verbunden bist und
            Zeitsynchronisationssoftware wie NTP verwendest. Du musst NTP während des Aufnahmeprozesses
            ausschalten, wenn du zuverlässig aufnehmen möchtest.
          </para>
        </listitem>

        <listitem>
          <para>
            Ändere das <option>outfmt</option> nicht, es sei denn, du weißt, was du tust, oder
            deine Karte/Treiber den Standard (YV12-Farbraum) wirklich nicht unterstützt.
            In älteren Versionen von <application>MPlayer</application>/<application>MEncoder</application>
            war es notwendig, das Ausgabeformat anzugeben. Diese Sache sollte in aktuellen Releases
            behoben sein, und <option>outfmt</option> wird nicht weiter benötigt. Die Standardeinstellung
            genügt den meisten Zwecken. Zum Beispiel, wenn du mit
            <systemitem class="library">libavcodec</systemitem> nach DivX aufnimmst und
            <option>outfmt=RGB24</option> angibst, um die Qualität der aufgenommenen Bilder zu erhöhen,
            so wird das aufgenommene Bild später tatsächlich zurück zu YV12 konvertiert.
            Die einzige Sache, die du erreichst, ist eine massive Verschwendung von CPU-Power.
          </para>
        </listitem>

        <listitem>
          <para>
            Um den Farbraum I420 anzugeben (<option>outfmt=i420</option>), musst du die Option
            <option>-vc rawi420</option> hinzufügen. Das liegt an einem Konflikt mit einem
            Intel Indeo Videocodec.
          </para>
        </listitem>

        <listitem>
          <para>
            Es gibt viele Möglichkeiten, Audio aufzunehmen. Du kannst den Ton grabben entweder
            mit deiner Soundkarte über ein externes Kabel zwischen Videokarte und Line-In oder
            durch Benutzung des eingebauten ADC im bt878-Chip. In letzterem Falle musst den den
            Treiber <emphasis role="bold">btaudio</emphasis> laden. Lies die Datei
            <filename>linux/Documentation/sound/btaudio</filename> (im Kernel-Tree, nicht
            in dem von <application>MPlayer</application>) für ein paar Anweisungen,
            wie dieser Treiber verwendet wird.
          </para>
        </listitem>

        <listitem>
          <para>
            Wenn <application>MEncoder</application> das Audiogerät nicht öffnen kann,
            stelle sicher, dass es wirklich verfügbar ist. Es kann Ärger geben mit Soundservern
            wie aRts (KDE) oder ESD (GNOME). Wenn du eine Vollduplex-Soundkarte hast
            (fast jede vernünftige Karte unterstützt dies heutzutage) und du KDE laufen hast,
            probiere die Option "Vollduplex" im Eigenschaftenmenü des Soundservers.
          </para>
        </listitem>
      </itemizedlist>
    </sect2>


    <sect2 id="tv-examples">
      <title>Beispiele</title>

      <informalexample>
        <para>
          Dummy-Ausgabe zu AAlib :)
          <screen>mplayer -tv driver=dummy:width=640:height=480 -vo aa tv://</screen>
        </para>
      </informalexample>

      <informalexample>
        <para>
          Input von Standard-V4L:
          <screen>mplayer -tv driver=v4l:width=640:height=480:outfmt=i420 -vc rawi420 -vo xv tv://</screen>
        </para>
      </informalexample>

      <informalexample>
        <para>
          Ein gehobenes Beispiel. Dies sorgt dafür, dass <application>MEncoder</application>
          das volle PAL-Bild einfängt, die Ränder abschneidet und einen Deinterlacer mit einem linearen
          Blendalgorithmus auf das Bild anwendet. Der Ton wird mit dem LAME-Codec bei konstanter Bitrate
          von 64kbps komprimiert. Diese Einstellungen eigenen sich für das Einfangen von Filmen.
          <screen>
mencoder -tv driver=v4l:width=768:height=576 \
-ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vbitrate=900 \
-oac mp3lame -lameopts cbr:br=64 \
-vf crop=720:544:24:16,pp=lb -o <replaceable>output.avi</replaceable> tv://<!--
          --></screen>
        </para>
      </informalexample>

      <informalexample>
        <para>
          Dies wird zusätzlich die Bildabmessungen auf 384x288 ändern und das Video mit
          einer Bitrate von 250kbps im hochqualitativen Modus encodieren.
          Die Option vqmax lockert den Quantisierungsparameter und erlaubt dem Videokompressor, eine
          sehr niedrige Bitrate zu erlangen, sogar auf Kosten der Qualität. Dies kann verwendet werden
          für das Einfangen von langen TV-Serien, wo die Videoqualität nicht so wichtig ist.
          <screen>
mencoder -tv driver=v4l:width=768:height=576 \
-ovc lavc -lavcopts vcodec=mpeg4:vbitrate=350:vhq:vqmax=31:keyint=300 \
-oac mp3lame -lameopts cbr:br=48 \
-vf crop=720:540:24:18,pp=lb,scale=384:288 -sws 1 -o <replaceable>output.avi</replaceable> tv://<!--
          --></screen>
          Es ist außerdem möglich, in der Option <option>-tv</option> kleinere Bildabmessungen
          anzugeben und die Softwareskalierung auszulassen, aber dieser Ansatz nutzt die maximal
          verfügbaren Informationen und ist ein wenig resistenter gegen Störungen. Die bt8x8-Chips
          können das Mitteln der Pixel auf Grund einer Hardwarebeschränkung nur in horizontaler
          Richtung durchführen.
        </para>
      </informalexample>
    </sect2>
  </sect1>

</chapter>